Geboren wurde Maria 1977 als Hazniye Kaplan in Nisibin, der heutigen Türkei – an der Grenze zu Syrien. Ihre Familie lebte in einem Dorf des früheren Mesopotamiens, dem Tur Abdin. Dieses befindet sich am Oberlauf des Tigris und bedeutet „Berg der Diener Gottes”.
Drei Tage vor ihrer Geburt, verstarb ein sehr geschätzter Geistlicher ihrer Familie. So entschied man, Maria den Namen Hazniye zu geben, was „Traurigkeit” bedeutet.
Als das Leben der Christen in dieser Region Ende der 70er Jahre zunehmend schwieriger und unsicherer wurde, beschloss ihre Familie 1979, ihre Heimat zu verlassen. Maria war zu dieser Zeit knapp drei Jahre alt.
Auf der Flucht sang ihr Vater immer wieder aramäische Lieder, die allen Kraft und neuen Mut schenkten. Noch heute erzählt Marias Mutter davon, wie diese Gebets-Gesänge ihrer Familie halfen, die Flucht zu überleben.
In Deutschland fand ihre Familie eine neue Heimat und Maria ihren Platz im Kindergarten. Ihre Erzieherin, die ihren Namen Hazniye nicht aussprechen konnte, fragte ihre Mutter, ob sie sie fortan Maria nennen dürfe. Ihre Mutter war überwältigt und ihr standen die Tränen in den Augen, bei dem Gedanken, dass dies ihr Wunschname bei Marias Geburt gewesen war.
Von diesem Moment an war Hazniye für alle nur noch Maria.
Maria lebt heute mit ihrer Familie in Darmstadt und begleitet Menschen auf ihrer persönlichen Reise zu sich selbst und zu ihrem Seelenwesen.